So kommen Pferde gut durch den Sommer
So schön die Sommerzeit auch ist, die brennende Sonne, die schwülen Temperaturen und die drückende Hitze sind eine ziemliche Belastung für den Körper – für Menschen wie Pferde gleichermaßen. Was unseren Kreislauf sehr beansprucht, ist für Pferde noch viel belastender, denn diese überhitzen deutlich schneller als Menschen. Wir erklären, auf was man bei der sommerlichen Pflege achten muss, damit unsere vierbeinigen Gefährten die Hitze gut überstehen.
Wohlfühltemperatur für Pferde
Zwischen 5 und 15 Grad Celsius fühlen Pferde sich am wohlsten. Temperaturen außerhalb dieses Bereichs können hingegen zu einer großen Belastung werden: Pferde überhitzen nämlich bis zu zehnmal schneller als Menschen, abhängig von Alter, Rasse und Vorgeschichte. Ein 30 Jahre alter Isländer erträgt Hitze natürlich nicht so gut wie ein fünfjähriger Andalusier. Deshalb ist es wichtig, individuell auf das eigene Pferd zu achten. Gerade Pferde mit dunklem Fell können empfindlich auf die Sonne reagieren. Da sich ihr Fell noch schneller aufheizt als das ihrer hellen Artgenossen, sollten den Vierbeinern immer ausreichend Schattenplätze zur Verfügung stehen.
Wasser marsch!
Durchs Schwitzen verliert der Körper im Hochsommer viel Flüssigkeit. Um eine Dehydrierung zu vermeiden, ist eine ausreichende Getränkezufuhr daher ein Muss – das gilt auch für unsere liebsten Vierbeiner. Aus diesem Grund sollte Pferden immer ausreichend Wasser zur Verfügung stehen, egal ob auf der Weide oder im Stall.
Auch kleine Duschen wirken erfrischend und spenden neue Energie. Das Fell der Tiere wird dabei von Schweiß und Schmutz gereinigt und kühlt sich ab. Dieser Vorgang ist nicht nur angenehm für die Pferde, sondern auch überaus wichtig, denn getrockneter Schweiß kann ein brennendes Gefühl auf der Haut erzeugen und ein gutes Milieu für Bakterien und Milben bieten. Bei einer Dusche sollte darauf geachtet werden, dass das Wasser nicht zu kalt ist, da es den Organismus ansonsten sehr beansprucht. Am besten beginnt man, indem man erst die Beine abspritzt, am weitesten entfernt vom Herzen, und sich langsam von unten nach oben Richtung Brust vorarbeitet.
Stets ein schattiger Platz für das Pferd
Um der Hitze zu trotzen, bietet es sich an, den Weidengang ans Wetter und an das einzelne Pferd anzupassen. Manche Pferde sind auch bei warmen Temperaturen noch gerne in der Sonne und toben auf der Wiese herum; andere verstecken sich bereits bei den ersten Sonnenstrahlen im Schatten. Gibt es auf der Weide wenige Bäume oder Unterstände, die Schatten spenden, sollten Pferde bevorzugt zu den kühleren Abend- und Morgenstunden oder nachts auf die Weide gebracht werden. Tagsüber kann ein schattiger und luftiger Stall die bessere Alternative sein, doch auch hier sollten ein paar Dinge beachtet werden: Ein Ventilator kann dafür sorgen, dass die Luft im Stall zirkuliert und die Temperatur sich nicht ganz so heiß anfühlt. Auch offene Fenster und Türen mit etwas Durchzug, der Mensch und Tier gleichermaßen angenehm kühlt, sind zu empfehlen.
Da auch Pferde einen Sonnenbrand bekommen können, vor allem solche mit heller Haut, sollte man hier auf einen UV-Schutz achten, wenn sie draußen in der Sonne stehen. Es ist zu empfehlen, gerade Pferden mit rosa Haut die Nüstern einzucremen, bevor man sie auf die Weide bringt.
Schutz vor lästigen Mücken und Bremsen
So schön der Sommer auch ist, umso lästiger sind Fliegen, Mücken und Bremsen, nicht nur für uns Menschen, sondern auch für unsere Vierbeiner. Deshalb sollte man dem Pferd so viel Erleichterung wie möglich von den kleinen Plagegeistern verschaffen, da sie nicht nur die entspannte Weidezeit vermiesen können, sondern auch gemütliche Ausritte in Stress verwandeln. Fliegendecken, Fliegenhauben und Fliegenspray sind also ein Muss.
Reiten bei Hitze
Wer sportlich aktiv ist, kennt es: Jede Bewegung ist schweißtreibend und fordert das Herz-Kreislauf-System heraus. Nicht anders ist es bei Pferden. So kann gerade das Reiten für sie zu einer großen Anstrengung werden. Daher sollten im Sommer nur jene Vierbeiner intensiv geritten werden, die bei bester Gesundheit sind. Kranke und ältere Tiere verbringen die heißen Stunden des Tages besser an einem schattigen Plätzchen. Auch Ausritte sollten am besten durch schattige Wälder oder an Seen entlang führen, um die Tiere nicht der prallen Sonne auszusetzen. Unterwegs freuen sie sich über eine kleine Pause im Schatten oder etwas Planschen im Wasser.
Da Pferde Gewohnheitstiere sind, sollte auf das Training nicht gänzlich verzichtet werden. Besser ist es jedoch, die Zeiten auch hier anzupassen und das Training auf die frischeren Morgen- oder Abendstunden zu legen, wenn die Temperaturen nicht ganz so hoch sind.