In Europa ist sie am weitesten verbreitet: Die englische Reitweise. Sie wird auch Klassische Dressur genannt.
Die klassische Dressur – oder auch die englische Reitweise – ist in Europa am weitesten verbreitet. Sie besteht aus unterschiedlichen Klassen und Lektionen und ist, in Vollkommenheit und Perfektion geritten, auch für Nicht-Reiter ein wahrer Augenschmaus.
Die Klassische Reitkunst hat es zum Ziel, das Pferd so auszubilden und zu gymnastizieren, dass es gut und einfach zu reiten ist. Ein weiteres Ziel ist es eine vertrauensvolle Verbindung zwischen Reiter und Pferd aufzubauen. Dabei werden Grundlagen der Anatomie, Psychologie und Physiologie des Pferdes individuell genutzt, um das Pferd in der Ausbildung mental und körperlich zu fördern. Das bedeutet, dass die Reitkunst dazu dient, das Pferd auf eine natürliche und pferdegerechte Art auszubilden. Gerade deswegen ist es so wichtig auf jeden Pferd individuell einzugehen, da jedes Pferd andere Anlagen und Voraussetzungen mit sich bringt und daher unterschiedlich gefördert werden muss. Das gilt für den normalen Reitunterricht genauso wie für das Dressurreiten - wie es bei CAVALLUNA der Fall ist.
Übriges bezieht der Begriff "Klassische Dressur" sich nicht auf die gleichnamige Epoche, sondern auf die Bedeutung des Begriffs "klassisch", der auch zeitlos oder unverkennbar bedeuten kann.
In der Pferdeausbildung geht man in der Regel von den drei Etappen der Remonteschule (Grundausbildung), der Campagneschule (umfangreiche Ausbildung) und die der Hohe Schule (höchster Schwierigkeitsgrad) aus.
Ihre Geschichte reicht weit zurück und begleitet Reiter und Pferd in vielen Ländern seit Jahrhunderten. Die ältesten Beispiele der Reitkunst lassen sich sogar bis in die Antike zurückverfolgen. Dort wurde die Dressur bei Kriegspferden und zum Zwecke von Paraden eingesetzt.
Entwickelt wurden viele der Übungen später im militärischen Kontext. Fast alle hatten im Kriegsfall eine klare Funktion. So diente beispielsweise die Kapriole, ein hoher Sprung, bei dem das Pferd in der Luft nach hinten ausschlägt, dazu, einen heranstürmenden Gegner aus dem Weg zu räumen. Nach und nach verlor die Anwesenheit der Vierbeiner auf dem Schlachtfeld jedoch an Bedeutung und die Lektionen dienten wieder vermehrt dem Training und der Verbindung zwischen Mensch und Tier.
Heute besteht das oberste Ziel der klassischen Ausbildung darin, mit dem Pferd über feine, kaum äußerlich sichtbare Hilfen zu kommunizieren und es so zu gymnastizieren, dass es durchlässig und entspannt alle Übungen zeigt und dabei auch selbst motiviert ist. Eine große Herausforderung, denn Anforderungen in den oberen Dressurklassen verlangen einiges an reiterlichem Können. Das verantwortungsvolle Reiten steht dabei stets an oberster Stelle.
Alle Lektionen und Bewegungsabläufe lassen sich in weniger perfektionierter Form auch auf der Weide, vor allem bei Hengsten, beobachten. Ihr natürliches Imponiergehabe und ihr Drang, sich Stuten zu präsentieren, verleitet sie völlig fern vom Menschen zum Steigen, zum imposanten Heben der Vorderbeine, zu Sprüngen und vielen weiteren Lektionen.
Die klassische Dressur soll dem Reiter helfen dem Wohl des Pferdes gerecht zu werden, es zu motivieren und in ihm einen gesunden Partner zu finden. Durch die Gymnastizierung werden die Kräfte des Pferdes gefördert und sein Potential naturgemäß ausgeschöpft. Das Pferd setzt dabei den Impuls und nicht der Reiter. Bei einer angemessenen Dressur findet das Pferd so zur inneren Ruhe und Gelassenheit. Modernes Dressurreiten dagegen hat es meist zum Ziel das Pferd auf Wettbewerbe und Turniere vorzubereiten. Das bedeutet, dass die Fähigkeiten vor allem erlernt werden, um die daraus resultierenden Ergebnisse später vorführen zu können.